Man weiß es eigentlich nicht genau am welchem der beiden Tage der knatternde Ansturm einsetzt. Aber das Wetter ist ganz sicherlich eines der wichtigsten Gründe ob der Oldtimer-Motorrad Liebhaber am Samstag oder am Sonntag zum alljährlichen 2 Tage Oldtimer-Motorradtreffen ins Technikmuseum Freudenberg kommt. Am vergangenen Wochenende war am Samstag wechselhaftes Wetter angesagt, der Sonntag sollte auf jeden Fall mies werden. Und so konnten die Organisatoren bereits am Samstag mehr als 120 Liebhaberstücke zählen, es ist ein ständiges Kommen und Gehen, bzw. An- und Abfahren. Jeder Vorgang von der Ankunft bis zur Abfahrt wird vom Publikum genau beobachtet, der Sound, ob die Maschine gut anspringt, ob sie 100 % noch Original ist, wie sie gepflegt ist, Outfit der Fahrer und was der fachlichen Kriterien mehr sind. Wie in jedem Jahr war wieder der äußerst fachkundige Moderator Urich Lübke aus Unna, ein wandelndes Lexikon nicht nur in Oldtimer Motorrädern, mit dabei. Ständig drehte er seine Kreise auf dem Platz und stellte im Interview neue Maschinen und deren Besitzer vor. Sein enormes Detailwissen macht das Treffen richtig interessant, locker und spannend zugleich. Oft ließ er über die Beschallung alle Besucher an einem satten Sound beim Anlassen der Maschinen teilhaben.
Von A wie Adler über H wie Horex bis Z wie Zündapp, alles war vertreten. Ulrich Lübke gefragt, was ihm am Samstag an besonderen Maschinen aufgefallen war kam prompt, u.a. eine AJS mit offenen Ventilen aus den 20er Jahren, eine Moto Guzzi 125, welche die mehr als 1000 km von Italien ins Siegerland erst vor ein paar Tagen ohne technische Probleme bewältigt hatte oder die MZ ES 250 super elastisch, ein DDR Modell mit Beiwagen. So seine spontanen Antworten. Wer wollte konnte sich mit seiner Maschine in der Halle an einer stilechten Kulisse einer Art Tankstelle zum Andenken professionell vom Fotografen Dirk Fricke ablichten lassen. Dieses kostenfreie Angebot wurde gut genutzt und das Shooting machte allen Beteiligten viel Spaß. Michael Prinz führte im Museum die große, ehrwürdige und immer noch funktionierend Setzmaschine der Siegener Zeitung vor und die Besucher lauschten staunend seinen Erläuterungen zum Verfahren, wie damals die Zeitungen hergestellt wurden. Natürlich hatte das Technikmuseum Freudenberg an beiden Tagen noch viel mehr zu bieten, ein großer Stand mit Fachliteratur und Modellen, Vorführungen der Maschinenwerkstatt, die Schmiede war in Betrieb und die Kinder-Eisenbahn fuhr. Natürlich war auch kulinarisch sehr gut für die Besucher gesorgt, wie könnte es anders sein.