Wer kennt es nicht, das berühmte Model A, mit dem Henry Ford nahtlos an den Erfolg des über 20 Jahre gebauten T Modell´s anknüpfte. Sei es von zahlreichen Oldtimerveranstaltungen oder durch den Genuss Cineastischer Darbietungen. Spätestens jedoch seit der US Amerikanischen 70er Jahre Serie „Die Waltons“ ist das Model A mit seinem skurril-schrabbeligen Horn im kollektiven Bewusstsein der allermeisten fest verankert. Und so verwundert es nicht, dass das Model A seither als das Synonym für einen Vorkriegsoldtimer steht.
Weltweit begeistert der solide und simple Wagen bis heute Tausende. Ein reges Clubleben rund um das Model A etablierte sich nicht nur in den USA und Kanada. Weltweit und eben auch in Europa finden sich entsprechende Clubs und Interessengemeinschaften. Doch trotz der Tatsache, dass das Model A auch in Deutschland gebaut wurde und zahlreiche der Wagen als Oldtimer heute wieder zugelassen sind, nimmt Deutschland eine Sonderstellung ein. Keine Spur von einem Ford Model A Club. Keine Interessengemeinschaft. Bis jetzt!
Getreu dem Motto „Tun kommt von Machen“ entschloss sich bereits 2018 der aus dem Nordrhein-Westfälischen Siegen stammender Oldtimerfreund und Ford A Besitzer Alexander Fischbach diesen Umstand zu ändern. „Ich fand es jammerschade, dass es in Europa in zahlreichen Ländern Ford A Clubs oder Interessengemeinschaften gab und im eigenen Land nichts dergleichen. Das wollte ich ändern und habe mich entschlossen ein erstes Ford Model A Treffen zu organisieren und eine Ford A Interessengemeinschaft aufzubauen.“ Das war 2018. Der Erfolg des ersten Treffens sowie die Resonanz und Ermutigung der Teilnehmer gaben ihm Recht. Und so fand vom 5. bis 7. Juli 2019 am Standort des Technikmuseum Freudenberg das 2. große Ford Model A – Classic Meeting statt. Die Vielfalt der Fahrzeuge gleichen Typs war groß. Neben offenen Roadstern, Tourern und Cabriolets, nahmen auch Coupes, zwei und viertürigen Limousinen, Ford AA Nutzfahrzeuge und Pickups teil. Bereits am Freitag, 5. Juli 2019 reisten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Ihren Fahrzeugen an. Bei bestem Wetter bot ein herzhaft-rustikales Grillfest den legeren Rahmen um sich kennenzulernen. Das ehrenamtlich geführte Technikmuseum Freudenberg bot dabei nicht nur den Oldtimern einen sicheren Standplatz, sondern überzeugte gleich am ersten Abend mit seinem besonderen Charme eines ehrenamtlich geführten Museums, mit viel Liebe zum Detail und den besonderen Ausstellungsstücken. Das Highlight inmitten der großen Maschinenhalle: Die bundesweit einmalige und über 100 Jahre alte mechanische Werkstatt, angetrieben von einer Dampfmaschine. Hier konnten die Teilnehmer erahnen wie es zum Teil auch in den Ford´schen Fabriken ausgesehen hat.
Was wäre jedoch ein Oldtimertreffen ohne eine Ausfahrt. Schließlich sind die Fahrzeuge zum Fahren gebaut worden. Dies konnten die zahlreichen Ford A Wagen dann auch am Samstag, 6. Juli 2019 unter Beweis stellen. Punkt 9:00 Uhr ertönte das Startsignal zu einer touristischen, aber nicht minder anspruchsvollen Ausfahrt ins Bergische Land. Ziel war das LVR Freilichtmuseum Lindlar. Die anspruchsvolle Streckenführung erforderte so manchen Schaltvorgang, sodass die Beherrschung des unsynchronisierten Dreiganggetriebes von Vorteil war. Dank der zuvorkommenden Museumsleitung durften die Oldtimer das Museumsgelände befahren und umrahmt von historischen Gebäuden abgestellt werden. Nach einer informativen Kurzführung konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Museumseigenen Gaststätte Lingenbacher Hof stärken um dann entlang malerischer Landschaft nach Freudenberg zurück zu kehren. Dort warteten bereits Kaffee und Kuchen. Doch Freudenberg bietet noch mehr: Schließlich ist die Fachwerk-Altstadt weltweit bekannt. Dort fand dann auch der Gesellschaftsabend mit musikalischer Untermalung und einem großen Buffet statt.
Gemeinsam mit den Verantworten des Technikmuseums Freudenberg stand der Sonntag, 7. Juli 2019 unter dem Motto einer großen Oldtimerschau. Mit Dixiland Jazz, kulinarischen Köstlichkeiten, den obligatorischen Benzingesprächen, Fachvorträgen und natürlich der Präsentation der Ford A Fahrzeuge. Und so verwunderte es nicht das zahlreiche Model A Besitzer das traumhafte Wetter spontan nutzen um der Veranstaltung einen Besuch abzustatten.
„Wir haben in Kooperation mit dem Technikmuseum Freudenberg bereits den Termin für das 3. Ford Model A – Classic Meeting festgelegt. Es findet statt vom 14. bis 16. August 2020“, so Alexander Fischbach Gründer der Ford Model A Interessengemeinschaft und Pressesprecher des Technikmuseums. Da die Interessengemeinschaft noch keine eigene Internetpräsenz besitzt – diese wird bis Ende des Jahres online geschaltet – sind die Anmeldeinformationen ebenfalls über die Internetseite des Technikmuseum Freudenberg unter technikmuseum.schmelzer.media ab Oktober 2019 abrufbar. Um der Interessengemeinschaft kostenfrei beitreten zu können genügt eine formlose E-Mail an: info@ford-model-a.club
Text und Fotos: Alexander Fischbach